Business Partnering

19 März, 2024

Was bedeutet Business Partnering einfach erklärt?

Wussten Sie, dass die Zusammenarbeit zwischen Controllern und Managern in Unternehmen weitreichender sein kann als bisher angenommen? Business Partnering ist ein aktuell intensiv diskutierter Ansatz, der darauf abzielt, die Zusammenarbeit und strategische Entwicklung in Unternehmen zu verbessern.

Es geht über die herkömmliche Führungsunterstützung hinaus und umfasst proaktives Handeln sowie die umfassende Abdeckung von Manageraufgaben. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Bedeutung, Herkunft und Rolle des Business Partnerings.

Schlüsselerkenntnisse:

  • Business Partnering strebt an, die Zusammenarbeit und strategische Entwicklung in Unternehmen zu verbessern.
  • Es geht über die herkömmliche Führungsunterstützung hinaus und umfasst proaktives Handeln und die Abdeckung von Manageraufgaben.
  • Der Begriff Business Partner stammt aus dem Bereich des Controllings bzw. Management Accountings.
  • Business Partnering erfordert eine Vielzahl von persönlichen, organisatorischen und prozessualen Bedingungen.
  • Die Verbreitung des Business Partnerings im Controlling ist noch nicht weit fortgeschritten, aber die Bedeutung wird voraussichtlich zunehmen.

Herkunft des Begriffs Business Partner

Der Begriff Business Partner hat seinen Ursprung im Bereich des Controllings und des Management Accountings. Während die Rolle des Partners der Manager schon lange zum Rollenverständnis der Controller gehört, wurde der Begriff des Business Partners als neues dominantes Rollenbild von den Controllern selbst vorangetrieben.

Es sollte jedoch betont werden, dass der Begriff Business Partner nicht ausschließlich auf Controller beschränkt ist. Auch in den Bereichen HR und IT wird der Begriff zunehmend verwendet. Die Entwicklung des Business Partnerings ist eng mit den Controllerverbänden verbunden, die sich für die Verbreitung dieses Konzepts einsetzen.

Business Partner als spezielles Rollenbild

Business Partnering als Rolle von Controllern geht über die herkömmliche Führungsunterstützung hinaus. Als Business Partner sind Sie verantwortlich für die Unterstützung des Managements bei strategischen Business-Themen und komplexen Fragestellungen im Steuerungssystem.

Ihre Aufgabe ist es, das Geschäftsmodell zu überprüfen, Entscheidungen voranzutreiben und als Co-Pilot des Managements zu wirken. Um diese Rolle erfolgreich auszufüllen, benötigen Sie ein hohes Standing innerhalb des Unternehmens, konzeptionelle und analytische Stärke, Proaktivität, Durchsetzungsfähigkeit, Führungskompetenz und umfassende Geschäftskenntnisse.

Business Partner als Entwicklungsstufe

Die Rolle des Business Partners wird als eine bedeutende Entwicklungsstufe in der Controller-Profession betrachtet. Im Laufe der Zeit hat sich das Rollenprofil der Controller verändert und sich den Aufgaben der Manager angenähert. Die Anforderungen an Controller und Manager werden immer ähnlicher, und die Business-Partner-Rolle erfordert die gleichzeitige Ausübung beider Rollenbereiche.

Der Business Partner übernimmt Managementaufgaben und unterstützt gleichzeitig die traditionellen Aufgaben der Controller. Diese Entwicklung wird durch die steigenden Anforderungen an Manager sowie das gestiegene betriebswirtschaftliche Know-how der Manager vorangetrieben.

Mögliche Probleme

Beim Business Partnering kann es zu verschiedenen Problemen kommen, die es zu bewältigen gilt. Ein wesentlicher Aspekt ist der Klärungsbedarf des Begriffs Business Partnering gegenüber dem Management. Es ist wichtig, dass das Management versteht, was Business Partnering genau bedeutet und wie es sich von der herkömmlichen Rolle des Controllers unterscheidet.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, die zusätzliche und weitergehende Unterstützung vom Management zu erhalten. Oftmals wird Business Partnering als eine Überschreitung der Kompetenzen von Controllern wahrgenommen. Daher ist es entscheidend, dass das Management dieses Konzept akzeptiert und den Controllern die erforderliche Unterstützung gewährt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unabhängigkeit der Controller. Durch die intensivere Zusammenarbeit mit dem Management kann die Frage nach der Neutralität und Unabhängigkeit der Controller aufkommen. Um diese zu gewährleisten, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass die Controller in ihrer Rolle als Business Partner weiterhin objektiv und neutral agieren können.

Ein Lösungsansatz besteht darin, ein persönliches Netzwerk aufzubauen. Durch den Austausch mit anderen Business Partnern können Erfahrungen und Herausforderungen geteilt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, offen für Innovationen zu sein und eine Kultur der Offenheit und kritischen Diskussion zu fördern.

Organisatorische Bedingungen für Business Partner

Die organisatorische Verankerung von Controllern als Business Partner ist von großer Bedeutung. Die meisten Unternehmen haben ihre Controlling-Organisation bereits definiert, angepasst und strukturiert. Im Funktionscontrolling wird häufig hinterfragt, wie die Matrix-Organisation ausgestaltet sein soll. Bindestrich-Controller bzw. Business Partner sollen fachlich dem Controlling und hierarchisch dem Funktionsbereich zugeordnet sein.

Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Controller lokal in der Fachabteilung sitzt, um eine bessere Integration und Nähe zum Management zu gewährleisten. Organisatorische Bedingungen können auch durch eine agile Organisation beeinflusst werden, in der Teams temporär zusammenkommen, um Aufgaben zu lösen.

Prozessuale Bedingungen für Business Partner

Ein erfolgreiches Business Partnering erfordert prozessuale Bedingungen, die sorgfältig definiert werden müssen. Ein wichtiger Faktor ist das Prozessdesign, das festlegt, wer, was, wann, wie und mit welchen Entscheidungskompetenzen handelt. Durch die klare Festlegung der Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten wird eine effektive Zusammenarbeit ermöglicht.

Ein bewährtes Tool für die Gestaltung der Interaktion zwischen den Beteiligten ist die RACI-Methode (Responsible, Accountable, Consulting, Informed). Diese Methode ermöglicht es, die Rollen und Verantwortlichkeiten aller Akteure im Business Partnering präzise festzulegen und somit Missverständnisse zu vermeiden.

Es ist von großer Bedeutung, dass die Prozesse kontinuierlich evaluiert und optimiert werden, um sicherzustellen, dass sie in der Praxis wirkungsvoll sind. Nur so kann eine erfolgreiche Umsetzung des Business Partnerings gewährleistet werden.

Persönliche Bedingungen für Business Partner

Um als Business Partner erfolgreich zu sein, sind bestimmte persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten erforderlich. Neben fachlichem Know-how und Branchenerfahrung spielen auch soziale Kompetenzen eine entscheidende Rolle. Als Business Partner sollten Sie über ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten verfügen, um effektiv mit verschiedenen Stakeholdern, einschließlich dem Management, interagieren zu können.

Neben den Sozialkompetenzen sind auch Führungsqualitäten notwendig, um Verantwortung zu übernehmen und andere zu motivieren. Sie sollten in der Lage sein, auf Augenhöhe mit dem Management zu diskutieren und Lösungen für komplexe geschäftliche Herausforderungen zu entwickeln.

Ein Verständnis für digitale Geschäftsmodelle ist unerlässlich, da Unternehmen zunehmend auf digitale Technologien setzen. Es ist wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben und sich über aktuelle Trends und Entwicklungen in der digitalen Welt zu informieren.

Des Weiteren sind analytische Fähigkeiten von großer Bedeutung. Als Business Partner müssen Sie in der Lage sein, Daten zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies erfordert sowohl quantitative als auch qualitative Analysefähigkeiten.

Neugier und Initiative sind ebenfalls wichtige Eigenschaften, um erfolgreich als Business Partner agieren zu können. Sie sollten immer bestrebt sein, neue Ideen zu entwickeln und innovative Lösungen voranzutreiben.

Neben diesen persönlichen Eigenschaften ist auch branchenspezifisches Wissen erforderlich. Um als Business Partner einen Mehrwert zu bieten, sollten Sie die Besonderheiten Ihrer Branche verstehen und in der Lage sein, relevante Fragen und Herausforderungen kritisch zu hinterfragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass persönliche Bedingungen wie Sozialkompetenzen, Kommunikationskompetenzen, Führungsqualitäten, digitale Geschäftsmodelle, analytische Fähigkeiten, Neugier, Initiative und branchenspezifisches Wissen wesentlich sind, um als Business Partner erfolgreich zu sein.

Zusammenfassung des Business Partnerings

Die Verbreitung des Business Partnerings im Controlling ist noch nicht so weit fortgeschritten, wie ursprünglich erwartet. Obwohl der Begriff in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten hat, gibt es immer noch Unternehmen, in denen das Business Partnering nicht vollständig implementiert ist.

Die Anpassung des Rollenprofils benötigt oft mehr Zeit in der Praxis als erwartet. Es erfordert eine sorgfältige Abstimmung zwischen Controllern und Managern, um eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Thema Business Partnering weiterhin relevant und wird voraussichtlich in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Die Geschäftswelt unterliegt einem stetigen Wandel, und Unternehmen erkennen zunehmend die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Controlling und Management, um erfolgreich zu sein. Prognosen deuten darauf hin, dass sich das Business Partnering weiterentwickeln wird, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden.

Dennoch gibt es Kritiker, die Bedenken hinsichtlich der Entwicklung des Business Partnerings äußern. Sie weisen auf potenzielle Gefahren hin, wie beispielsweise einen Verlust der Unabhängigkeit der Controller oder eine Verschiebung des Fokus von den finanziellen Aspekten hin zu anderen Themen. Diese Bedenken unterstreichen die Notwendigkeit, nachhaltige Veränderungen im Controlling vorzunehmen und sicherzustellen, dass das Business Partnering die gewünschten Ergebnisse liefert.

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Mathias schreibt über transformative Digital- und Technologietrends, der Digitalisierung und der digitalen Transformation. Die Entwicklungen der Megatrends: von Cloud bis KI, von AR/VR bis 5G, den digitalen Arbeitsplatz und die Zukunft der Arbeit.

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