Digitale Transformation

Die Planung der digitalen Transformation für KMU

Die digitale Transformation, die schon vor der Pandemie in den Vordergrund gerückt war, ist seit dem Ausbruch von Covid-19 für Unternehmen aller Größenordnungen noch wichtiger geworden. Ich bin der Meinung, dass die Situation auch kleinen und mittleren Unternehmen Chancen bietet, Geschäfte zu machen – wenn die Planung für die richtige Strategie statt findet. 

Nach der Definition der Europäischen Kommission hat ein kleines Unternehmen weniger als 50 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von bis zu 10 Millionen Euro. Ein mittleres Unternehmen hat weniger als 250 Beschäftigte und bis zu 50 Millionen Euro Umsatz.

Dies sind jedoch nur Zahlen. Hinter dem Begriff KMU verbirgt sich viel mehr als nur ein Unternehmen einer bestimmten Größe. Wenn man genauer hinsieht, besteht ein KMU aus einzigartigen Menschen, den Materialien, den Förderketten, der Herstellung, den Lieferungen und den zu erbringenden Dienstleistungen. Diese sind genauso wichtig wie die Zahlen – heute sogar noch wichtiger.

Digitale Unternehmenstransformation

KMU sind die an der weitesten verbreiteten Art von Unternehmen und bilden das Rückgrat jeder Wirtschaft. Eine der größten Herausforderungen, vor denen sie heute stehen, ist die digitale Transformation. Wenn ein KMU entscheidet, wie es mit der Digitalisierung weitergehen soll, stellen sich viele Fragen. Eine der ersten sollte sein: „Welcher Ansatz ist für dieses Unternehmen am besten geeignet?“

Die Wahl des richtigen Ansatzes

Bevor sie sich für den richtigen Ansatz entscheiden, müssen sich KMU darüber klar werden, wo sie ihr Unternehmen sehen wollen, wenn die Transformation abgeschlossen ist. Was wollen sie erreichen? Um das zu erzielen, müssen sie die Probleme definieren, mit denen sie konfrontiert sind, und dann mit dem Ansatz beginnen.

Der erste Ansatz, den viele Unternehmen wählen, wenn sie eine Umstrukturierung angehen, ist die Umsetzung von oben nach unten. Mit anderen Worten: Sie legen den Schwerpunkt auf die Fähigkeiten, die ihr Unternehmen in die Lage versetzen, die Umgestaltung anzuführen. Zum Beispiel, indem sie bestimmte Werkzeuge einsetzen, um die Arbeitsweise des Unternehmens zu verändern. Dies ist ein nützlicher Ansatz für Unternehmen im Dienstleistungssektor oder für Finanzunternehmen.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass dies nicht für jedes Unternehmen möglich ist. Viele KMU werden feststellen, dass sie besser für einen Bottom-up-Ansatz geeignet sind, bei dem sie ihr Unternehmen von den unteren Ebenen aus umgestalten. Dort anzufangen, wo die Dinge tatsächlich „erledigt“ werden, kann besonders bei der produktionsbasierten Arbeit von Bedeutung sein. Wenn ein KMU z. B. im verarbeitenden Gewerbe tätig ist, erwirtschaftet es hier seine Hauptgewinne, und deshalb muss es hier ansetzen. Wichtig sind hier nicht nur die Investitionen, die ein KMU in Werkzeuge und Maschinen tätigen muss, sondern auch in Menschen und deren Ausbildung.

Dabei muss es sich nicht um eine binäre Entscheidung handeln. Mittelständische Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen können einen gemischten Ansatz in Erwägung ziehen, um sowohl ihren Dienstleistungs- als auch ihren Produktionsbetrieb umzustellen. Neben dieser gemischten Methode gibt es noch weitere Optionen, die von der Struktur und den Bedürfnissen des Unternehmens abhängen.

Ein datengesteuerter Ansatz kann zum Beispiel in einem kleinen Versicherungsunternehmen angewandt werden, das die Datenerfassung und die Auswahl des richtigen KI-Tools zur Verbesserung der Planung und Dienstleistungen kombiniert. In diesem Fall können sich die Unternehmen für einen Ansatz entscheiden, der die Kundenzufriedenheit erhöht, wenn dies das Hauptziel ist. Das ist heutzutage besonders wichtig, wenn es darum geht, ein Unternehmen oder eine Dienstleistung im Wettbewerb, um die Aufmerksamkeit der Online-Kunden zu differenzieren.

Die digitale Strategie in der Planung

Sobald die Ziele und der Ansatz festgelegt sind, können die KMU mit der Ausarbeitung einer konkreten Strategie beginnen. Eines der ersten Dinge, die sie sich fragen müssen, ist: „Brauche ich wirklich eine Strategie?“ Die kurze Antwort lautet: Ja, du brauchst immer eine Strategie, egal wie die Umwandlung aussieht. Es gibt ein paar Schritte, die bei der Entwicklung eines ersten Plans helfen.

Zunächst sollten die KMU die Branche, in der sie tätig sind, die Region und das Umfeld auf allen Ebenen analysieren. So erhalten sie eine klare Vorstellung davon, wo sie stehen und welchen Weg sie einschlagen müssen. Dann sollten die Unternehmen eine gründliche Analyse ihrer Kunden durchführen. Diese zeigt die Wachstumschancen auf und gibt einen anderen Blickwinkel auf die Planung der Transformationsziele. Dann sollten die Unternehmen ihre Bedürfnisse und Ziele definieren und sie mit dem bestehenden Umfeld und den Bedürfnissen der Kunden vergleichen.

Danach sollten die Unternehmen eine Arbeitsgruppe einrichten und die Führungskräfte zu einem Brainstorming einladen um die Planung zu verbessern. So kann entschieden werden, welche Schritte genau unternommen werden sollen und ob ein externer Berater beauftragt werden soll oder nicht. Externes Fachwissen kann besonders bei größeren Unternehmen oder bei ernsthaften und weitreichenden digitalen Transformationsprozessen nützlich sein.

Mathias Diwo

Mathias schreibt über transformative Digital- und Technologietrends, der Digitalisierung und der digitalen Transformation. Die Entwicklungen der Megatrends: von Cloud bis KI, von AR/VR bis 5G, den digitalen Arbeitsplatz, Management, Leadership und die Zukunft der Arbeit.

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