5 März, 2024

Clickbait

Was ist Clickbait?

Clickbait, Klickköder, Überschriften-Trick, Aufmerksamkeitsmasche – diese Begriffe sind Ihnen sicherlich schon einmal begegnet. Aber wissen Sie wirklich, worum es dabei geht? Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum bestimmte Überschriften Ihre Neugier wecken oder wie Clickbaiting als Methode zur Monetarisierung von Websites funktioniert? In diesem Artikel erfahren Sie alles über Clickbaiting und warum es eine der umstrittensten Praktiken im Online-Bereich ist.

Schlüsselerkenntnisse:

  • Clickbaiting ist eine Praxis, bei der Inhalte mit reißerischen Überschriften beworben werden, um mehr Seitenaufrufe zu generieren.
  • Clickbaiting dient vor allem der schnellen Monetarisierung von Websites durch Werbeeinnahmen.
  • Clickbaiting-Portale locken Leser durch Köderüberschriften an, liefern jedoch oft keine hochwertigen oder informativen Inhalte.
  • Die psychologischen Beweggründe hinter Clickbaiting liegen u.a. in der Neugierlücke und der emotionalen Erregung, die Clickbaits hervorrufen können.
  • Clickbaiting wird kontrovers diskutiert, da es oft gegen SEO-Richtlinien verstößt und Inhalte ohne Mehrwert verbreitet.

Funktion und Verbreitung von Clickbait

Clickbaiting dient vor allem der schnellen Monetarisierung von Webseiten. Durch die Verwendung reißerischer Überschriften werden viele User angelockt, was zu hohen Seitenaufrufen und somit lukrativen Werbeeinnahmen führt.

Seiten, die Clickbaiting betreiben, erzielen oft hohe Klickzahlen, jedoch ist die Qualität der Inhalte meist gering. Oft handelt es sich um Content-Aggregation, bei der vorhandene Bilder, Videos oder Social-Media-Posts von Dritten mit wenigen eigenen Kommentaren ergänzt werden.

Clickbaiting findet sowohl auf Websites als auch in sozialen Medien Anwendung. Vorreiter des Clickbaitings sind Portale wie BuzzFeed und die Huffington Post.

Clickbaiting – Eine historische Entwicklung

Obwohl der Begriff Clickbaiting relativ neu ist, hat Clickbaiting Wurzeln, die bis in die frühe Boulevardpresse des 20. Jahrhunderts zurückreichen. Bereits damals wurden reißerische Überschriften verwendet, um Auflagen zu steigern. Mit der Digitalisierung des Journalismus und der Verlagerung ins Internet hat sich die Funktion von Überschriften von einer Zusammenfassung des Inhalts zu einem Köder für Leser entwickelt.

Clickbaiting-finanzierte Medien sind eine Antwort auf die Frage, wie man im Internet wirtschaftlich erfolgreich sein kann, ohne auf traditionelle Verkaufs- und Abonnementmodelle zurückgreifen zu müssen. Besonders im Boulevard- und Unterhaltungssektor findet Clickbaiting Anwendung.

Clickbaiting-Formen und deren Eigenschaften

Im Bereich des Clickbaitings gibt es verschiedene Formen, die anhand ihrer Eigenschaften kategorisiert werden können. Diese vielfältigen Clickbaiting-Formen dienen dazu, die Neugier der Leser zu wecken und sie zum Klicken zu animieren. Hier sind einige der häufigsten Formen des Clickbaitings:

Listicles

Listicles sind Artikel, die eine Liste von Artikeln oder Punkten enthalten. Sie sind beliebt, weil sie dem Leser eine numerische Struktur bieten und ihm eine Vorschau auf den Inhalt geben. Zum Beispiel: „Die Top 10 besten Reiseziele für den Sommer.“

Fragestellungen

Clickbaits in Frageform wecken die Neugier des Lesers, indem sie ihm eine Frage stellen, auf die er die Antwort erfahren möchte. Zum Beispiel: „Wusstest du, dass dieses Lebensmittel dein Leben verändern kann?“

Forward Referencing

Bei dieser Form des Clickbaitings wird auf kommende Inhalte verwiesen, die im Artikel später behandelt werden. Das macht den Leser neugierig und er möchte wissen, was ihn erwartet. Zum Beispiel: „Diese skandalöse Enthüllung wirst du nicht glauben – mehr dazu auf Seite 5.“

Thumbnails

Thumbnails sind kleine Vorschaubilder, die visuelle Aufmerksamkeit erregen sollen. Sie zeigen oft reißerische Bilder oder emotionale Szenen, um den Leser anzulocken. Zum Beispiel: „Das schockierende Bild, das die Welt schockiert hat!“

Übertreibung

Übertreibung ist eine häufig verwendete Technik im Clickbaiting, um den Leser weiter zu locken. Es werden übertriebene Behauptungen aufgestellt, die die Neugier steigern. Zum Beispiel: „Der beste Ratgeber aller Zeiten, der dein Leben für immer verändert!“

Teaser

Teaser sind kurze Texte oder Ausschnitte, die den Leser neugierig machen sollen, ohne zu viel preiszugeben. Sie sollen den Leser dazu bringen, den Artikel zu öffnen, um mehr zu erfahren. Zum Beispiel: „Dieses Geheimnis hat bereits Millionen von Menschen überrascht…“

Provokation

Provokation ist eine effektive Methode, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu erregen und ihn zum Klicken zu motivieren. Provokative Aussagen oder Kontroversen regen Diskussionen an und locken den Leser an. Zum Beispiel: „Warum dieser berühmte Star endgültig die Nase voll hat…“

Diese verschiedenen Formen und Eigenschaften des Clickbaitings tragen dazu bei, die Neugier des Lesers zu wecken und den Klick zu generieren. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Clickbaiting-Strategie, um die Aufmerksamkeit potenzieller Leser zu erlangen.

Psychologische Hintergründe des Clickbaitings

Das Klickverhalten der Leser bei Clickbaits lässt sich auf verschiedene psychologische Beweggründe zurückführen. Ein wichtiger Faktor ist die sogenannte „information gap“ oder Neugierlücke. Menschen verspüren den Drang, Wissenslücken zu füllen, und Clickbaits suggerieren eine solche Wissenslücke, die durch den Klick auf den Artikel geschlossen werden kann.

Auch die emotionale Erregung spielt eine Rolle, da Clickbait-Überschriften Pupillenveränderungen und damit emotionale Erregung hervorrufen können. Diese emotionale Erregung wirkt sich auch auf die Absicht aus, den Artikel weiterzulesen. Es ist wichtig zu beachten, dass Clickbaiting bewusst emotionale Reaktionen bei den Lesern hervorrufen soll, um den Klick zu generieren.

Fazit

Clickbaiting ist eine umstrittene Praxis im Online-Bereich, die sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Auf der einen Seite ermöglicht es eine schnelle Monetarisierung von Websites und kann hohe Klick-Zahlen generieren. Die Verlockung reißerischer Überschriften lockt viele User an und sorgt für einen erhöhten Traffic. Dadurch können Website-Betreiber ihre Werbeeinnahmen steigern.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch berechtigte Kritikpunkte hinsichtlich der Qualität der Inhalte und der Einhaltung von SEO-Richtlinien. Clickbaiting-Portale liefern oft keine Inhalte, die den Erwartungen der Leser entsprechen und haben keinen Mehrwert. Die Erzeugung von Klicks steht häufig im Vordergrund, während informative und hochwertige Inhalte vernachlässigt werden.

Zudem entsprechen Clickbaits nicht den Richtlinien von Suchmaschinen wie Google, die auf qualitativ hochwertige und informative Inhalte setzen. Websites, die sich auf Clickbaiting verlassen, können von Suchmaschinen abgestraft werden und in den Rankings abrutschen. SEO-Optimierung bedeutet heute, auf relevante und informative Inhalte zu setzen, um Lesern einen Mehrwert zu bieten und langfristig erfolgreich zu sein. Daher sollten Website-Betreiber gut überlegen, ob sie Clickbaiting als Methode zur Monetarisierung verwenden möchten.

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Mathias schreibt über transformative Digital- und Technologietrends, der Digitalisierung und der digitalen Transformation. Die Entwicklungen der Megatrends: von Cloud bis KI, von AR/VR bis 5G, den digitalen Arbeitsplatz und die Zukunft der Arbeit.

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