Cloud Computing

Google Cloud Platform – Was sie ist und wie sie im Vergleich abschneidet

Die Google Cloud Platform (GCP) ist eine Plattform, die über 90 Informationstechnologie-Services bereitstellt, die Unternehmen, IT-Experten und Entwickler nutzen können, um effizienter zu arbeiten, mehr Flexibilität zu erlangen und einen strategischen Vorteil zu ermöglichen.

Seit dem Start von Google App Engine im Jahr 2008 hat sich GCP zu einer der führenden Cloud Computing-Plattformen auf dem Markt entwickelt, auch wenn sie in Bezug auf den Marktanteil noch hinter Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure liegt.

Was ist die Google Cloud Platform?

Um das wachsende Interesse an Webanwendungen einzufangen, wurde Google App Engine im April 2008 als Platform as a Service (PaaS) Ressource gestartet, die es Entwicklern ermöglicht, Apps auf Googles Infrastruktur zu erstellen und zu hosten. App Engine wurde in 2012 aus der Vorschau herausgenommen, und der Name Google Cloud Platform wurde 2013 offiziell kommuniziert.

Seit der Einführung von Google App Engine hat das Unternehmen in der Folge eine Reihe von ergänzenden Tools veröffentlicht, wie z.B. die Data Storage Layer und die Infrastructure as a Service (IaaS) Komponente, bekannt als Google Compute Engine, die die Verwendung von virtuellen Maschinen unterstützt.

Nachdem Google als IaaS-Anbieter sich etabliert hat, fügte es weitere Produkte hinzu, darunter einen Load Balancer, DNS, Monitoring-Tools und Datenanalysedienste. Wodurch GCP näher an die Funktionsparität mit AWS und Azure heranrückte und somit besser in der Lage war, auf dem Cloud-Markt zu konkurrieren.

Wie funktioniert die Google Cloud Platform?

Cloud Computing ermöglicht heute die Koexistenz von Hardware- und Software-Produkten aus der Ferne und im großen Maßstab. Diese Produkte arbeiten zusammen, um bestimmte Dienste bereitzustellen. Nutzer können in der Regel über ein Web-Interface auf die benötigten Tools zugreifen, sie verwalten und nutzen und das gilt auch für die Dienste der Google Cloud Platform.

Neben der Zugänglichkeit zu den Diensten gewinnen die Nutzer auch an Flexibilität und Auswahl, wenn sie mit Google Cloud Platform arbeiten: Jeder Service ist „a la carte“ verfügbar, so dass Nutzer verschiedene Ressourcen nutzen können, um die Infrastruktur zu entwickeln, die sie benötigen.

Sobald sie die Google Cloud Platform Services identifiziert haben, die für sie von Vorteil sind, erstellen Nutzer einfach ein „Projekt“ über die intuitive, webbasierte GCP Console. Noch besser ist, dass die Projektinhaber verwalten können, welche Teammitglieder oder Admins Zugriff auf welche Dienste haben.

Welche Arten von Tools sind über die Google Cloud Platform verfügbar?

Die Dienste der Google Cloud Platform sind vielfältig. Eine Möglichkeit, sich darin zurechtzufinden, ist zu überlegen, welche Lösungen basierend auf deinen primären Computing-Bedürfnissen verfügbar sind: Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS).

IaaS: Ermöglicht es der IT-Abteilung, virtuelle Maschinen zu betreiben, ohne dass sie selbst in diese Infrastruktur investieren oder sie verwalten muss. Oft entscheidet sich die IT für eine IaaS-Lösung, wenn die Arbeitslast temporär, experimentell oder unerwarteten Änderungen unterworfen ist (z.B. Sandbox-Projekte).

PaaS: Ist der nächste Schritt, der auf dem IaaS-Modell aufbaut. Kunden entscheiden sich für alle Vorteile von IaaS und erhalten zusätzlich die zugrundeliegende Infrastruktur wie Betriebssysteme und Middleware. Der Anbieter hostet und verwaltet all diese Elemente.

SaaS: Geht noch einen Schritt weiter alles ist über das Web verfügbar: Der Anbieter hostet, verwaltet und liefert die gesamte Infrastruktur inklusive Anwendungen. Die Nutzer loggen sich einfach ein, um auf die Ressourcen zuzugreifen, die die spezifische Lösung liefert, z.B. Backup- und Recovery-Tools.

Eine weitere Möglichkeit, sich auf der Google Cloud Platform zurechtzufinden, ist die Suche nach den verschiedenen Serviceangeboten. Die wichtigsten Service-Kategorien sind:

  • Compute
  • Networking
  • Speicher und Datenbanken
  • Künstliche Intelligenz (KI) / Maschinelles Lernen (ML)
  • Big-Data
  • Identity und Sicherheit
  • Management Tools

Warum ist die GCP wichtig?

Die Google Cloud Platform bietet die gleichen Kernfunktionen für Datenspeicherung und virtuelle Maschinen wie AWS und Azure oder andere Cloud-Anbieter. Googles Stärke liegt in den Big-Data-Verarbeitungstools, den Initiativen für künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen sowie der Container-Unterstützung.

Googles BigQuery und Dataflow bieten starke Analyse- und Verarbeitungsfunktionen für Unternehmen, die viel mit Daten arbeiten. Während Googles Kubernetes-Container-Technologie die Verwaltung von Container-Clustern ermöglicht und die Bereitstellung von Containern vereinfacht. Googles Cloud Machine Learning Engine und verschiedene Machine Learning APIs machen es für Unternehmen einfacher, KI in der Cloud zu nutzen.

Google ist ein Unternehmen, das von der Sammlung und anschließenden Nutzung von Daten lebt. Ob es sich dabei um Nutzerdaten, Maschinendaten oder geografische Daten handelt, ist unerheblich. Wenn ein Unternehmen mit Daten experimentieren möchte, kann die Google Cloud Platform eine gute Option als Cloud-Anbieter sein.

Auch die Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen sind bei Google Cloud Platform sehr ausgereift. Access Transparency erstellt nahezu in Echtzeit Protokolle darüber, wann GCP-Supportmitarbeiter oder Systemingenieure mit deinen Daten interagieren. In ähnlicher Weise ermöglicht Access Approval den Kunden, aktiv den Zugriff auf gespeicherte Daten oder Konfigurationen für Google-Administratoren zu genehmigen oder zu verweigern.

Auf vielfachen Wunsch bietet Google verwaltete Instanzen von Open-Source-Software von Partnern wie MongoDB, Confluent, DataStax, Elastic, InfluxData, Neo4j und Redis Labs an.

Google verfügt außerdem über eine ausgereifte Serverless-Computing-Infrastruktur und schließt damit eine bisherige Lücke zu Amazons AWS Lambda. Die serverlosen Lösungen der Google Cloud Platform decken eine Vielzahl von Bereichen ab, darunter App-Entwicklung, Analytics, Workflow-Erstellung und mehr. Es gibt auch eine Integration mit Elastic Cloud, um Open-Source-Suche und -Analysen zu unterstützen.

Wer profitiert von der Google Cloud Platform?

Wie bei vielen von Googles Innovationen, waren die Tools, die Google Cloud Platform umfasst, ursprünglich interne Tools, die für den internen Gebrauch gebaut wurden. Dies erwies sich schließlich als problematisch.

Ursprünglich zielte Google mit den Cloud-Diensten auf Startups und KMUs ab und bot Startups bis zu 90.000 € an Cloud Platform- und Firebase-Guthaben an. Die begrenzte Akzeptanz veranlasste Google jedoch dazu, GCP anpassungsfähiger für verschiedene Anwendungsfälle zu machen.

Zu Beginn erwartete Google, dass die Nutzer ihre Apps auf die gleiche Art und Weise wie Google selbst entwickeln, obwohl diese Philosophie der Art und Weise, wie die App-Entwicklung in Unternehmen abläuft, entgegengesetzt ist.

Im Jahr 2016 schwenkte Google um und gab zu, dass dies der falsche Ansatz war. In der Folge fügte Google weitere Dienstprogramme hinzu, um den Übergang zur Cloud Plattform zu erleichtern und die Plattform für Unternehmen jeder Größe zugänglicher zu machen, die einige oder alle ihrer Rechenzentren stilllegen wollen.

Es scheint, dass große Unternehmen aufhorchen. Im Jahr 2016 fügte Google große Unternehmen und Marken zu seiner Cloud Platform Liste hinzu, darunter , Conrad Electronic, Disney, Coca-Cola, Spotify, Apple, Colgate-Palmolive. Später kamen dann Kärcher und die Commerzbank hinzu, und bewies damit, dass es die Bedürfnisse der großen Unternehmen erfüllen kann.

Im Jahr 2018 gab Twitter bekannt, dass es die Google Cloud Platform nutzt und 300 Petabyte an Daten auf die Plattform migriert. Accenture und Deloitte kündigten für 2019 die Erweiterung ihrer GCP-Allianzen an, wobei Google sich auf GCP-Funktionen zur Transformation von Einkaufserlebnissen konzentriert.

Viele dieser Unternehmen nutzen auch andere Plattformen wie AWS oder Azure, was bedeutet, dass GCP auch als ergänzender Anbieter für bestehende AWS- oder Azure-Kunden fungieren könnte, die zusätzliche Fähigkeiten oder Flexibilität benötigen.

Da es sich um eine Plattform handelt, auf der Anwendungen gebaut und gehostet werden, betrifft die Wahl eines Cloud-Anbieters auch die Entwickler. Für Entwickler unterstützt die Google Cloud Platform Go, Node.js, Python, Ruby, PHP, .NET und Java.

Entwickler sollten sicherstellen, dass sie in alle Gespräche über die Auswahl eines Cloud-Anbieters einbezogen werden, um sicherzugehen, dass es sich um eine Plattform handelt, mit der sie und ihr Team gerne arbeiten.

Da Google sein Cloud-Angebot weiter ausbaut, um mit anderen Anbietern zu konkurrieren und die „digitale Transformation zu beschleunigen“, wird der Kreis derer, die davon betroffen sind, weiter wachsen.

Jedes Unternehmen mit Plänen für groß angelegte Datenanalysen, KI- oder ML-Entwicklung, Remote-Zusammenarbeit oder eines der vielen X-as-a-Service-Produkte, die in der Cloud verfügbar sind, kann davon ausgehen, dass Google Cloud in den kommenden Jahren einen gewissen Einfluss auf sie haben wird.

Wie kann ich GCP nutzen?

Da Google Cloud Platform ein öffentlich verfügbares Produkt ist, ist es nicht sehr schwierig, die Dienste zu erwerben. Das größere Problem sind zwei Dinge: Die Entscheidung, ob die Plattform die beste Option für dein Unternehmen ist, und die Planung deiner Migration.

Um die Google Cloud Platform effektiv mit den anderen Optionen zu vergleichen, musst du recherchieren. Wenn du einen Vergleich mit AWS und Microsoft Azure anstrebst, solltest du mit unseren anderen Ratgebern für AWS bzw. Microsoft Azure beginnen.

Wenn dein Unternehmen mit der Planung zu Cloud-Integration beginnt, solltest du zunächst eine Liste mit Fragen erstellen, die du zu dem Dienst hast, und diese mit dem FAQ-Bereich auf der Google Cloud Platform Website abgleichen. Um die Besonderheiten einer GCP-Bereitstellung zu verstehen, solltest du dich mit der entsprechenden Dokumentation vertraut machen.

Google bietet einen kostenlosen Zugang für Cloud Plattform an, sowie eine kostenlose 12-monatige Testphase mit Guthaben für Organisationen. Außerdem bietet Google ausgewählten Startups, die mit angeschlossenen Investoren, Inkubatoren oder Acceleratoren zusammenarbeiten, über die Google Cloud for Startups Promotion kostenlose Credits an.

Es wird auch ein Tool für Live-Migrationen angeboten (einfach Live Migration genannt), das es ermöglicht, eine virtuelle Maschineninstanz auch während eines Hostsystem-Ereignisses weiterlaufen zu lassen.

Mathias Diwo

Mathias schreibt über transformative Digital- und Technologietrends, der Digitalisierung und der digitalen Transformation. Die Entwicklungen der Megatrends: von Cloud bis KI, von AR/VR bis 5G, den digitalen Arbeitsplatz, Management, Leadership und die Zukunft der Arbeit.

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